Das Netzwerk

Hintergrund und Ziele

Was macht das Netzwerk?

Im Netzwerk „Ankommen in Brandenburg“ arbeiten seit 2017 Akteure aus vielen Regionen Brandenburgs zusammen, die sich dafür einsetzen, dass mehr Menschen nach Brandenburg ziehen oder zurückkehren.

22 kommunale, wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Initiativen und Akteure werben gemeinsam für Brandenburg als attraktiven Arbeits- und Lebensort, unterstützen Menschen, die neu nach Brandenburg ziehen oder zurückkehren möchten und fördern das Zusammenwachsen vor Ort durch Angebote des zukunftsgerichteten Miteinanders.

Warum engagieren wir uns?

Unser Ziel ist es, den negativen Effekten des demografischen Wandels in Brandenburg entgegenzuwirken und zur Zukunftsfähigkeit des Landes beizutragen.

Wir engagieren uns dafür, dass mehr Menschen nach Brandenburg ziehen, weil…

…Rückkehrer*innen und Zuzügler*innen zur Fachkräftesicherung beitragen

…durch Zuzug die Wohnraumnachfrage gesteigert und Leerstand beseitigt oder vermieden wird

…soziale und familiäre Netzwerke gestärkt werden

….Zuzügler*innen für Infrastrukturnachfrage sorgen und Einnahmen für Unternehmen, Städte und Kommunen generieren

…Menschen, die aufs Land ziehen, dies oft ganz bewusst tun und sich vor Ort engagieren möchten und damit Engagementstrukturen stärken

…Zuzügler*innen und Rückkehrer*innen neue Ideen im Gepäck haben und frischen Wind mitbringen

…im Zusammenwirken mit etablierten Akteuren eine echte Stärkung der Regionen durch neu entfachtes Engagement erfolgen kann

….wir Netzwerkmitglieder oft selbst nach Brandenburg zugezogen oder zurückgekehrt sind und uns die Zukunftsfähigkeit Brandenburgs besonders am Herzen liegt.

Welche Ziele verfolgt das Netzwerk?

Durch gemeinsame Veranstaltungen – virtuell, zentral oder vor Ort – wird im Netzwerk Ideenaustausch und Kooperation gefördert.

Vor welchen aktuellen Herausforderungen stehen wir gerade in den Regionen? Wie wird diesen regional begegnet? Welche Ansätze zur Unterstützung von Zuzugswilligen funktionieren gut? Wie kann man lokal oder regional kooperieren und weitere Synergien erzeugen? Dies sind Fragestellungen, die regelmäßig im Fokus des Austauschs stehen.

Neben den Netzwerktreffen werden praxisnahe Weiterbildungen für die Mitglieder angeboten, z. B. zu Techniken der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation oder Co-Working.

Wir werben gemeinsam für Brandenburg als attraktiven Arbeits- und Wohnort und sprechen Menschen, die nach Brandenburg ziehen oder zurückkehren möchten, direkt an. Wir sind auf regionalen und überregionalen Veranstaltungen präsent, arbeiten mit verschiedenen Print- und Onlinemedien zusammen und werben für Brandenburg über soziale Medien. Wir sind in der Ansprache authentisch, unabhängig und auf Augenhöhe mit den Interessierten.

Das Netzwerk führt in verschiedenen Städten Brandenburgs Befragungen unter wissenschaftlicher Begleitung zu Motiven, Wirkmechanismen und Effekten von Rückkehr und Zuzug durch. Durch das verbesserte Verständnis konnten Beratungsangebote verbessert, die Arbeit vor Ort optimiert und regionale best-practice Beispiele eruiert werden.

Jedes Jahr führt das Netzwerk eine Fachveranstaltung bei einem Netzwerkmitglied vor Ort durch. Im Fokus stehen übergreifende und aktuelle Aspekte der Netzwerkarbeit. Mit vielen Gästen aus Kommunen, Wirtschaft und Politik aus dem ganzen Land Brandenburg kommen wir zu unserer Arbeit ins Gespräch, diskutieren und entwickeln gemeinsam unsere Arbeitseinsätze weiter.

Das Netzwerk berät und unterstützt Akteure in Auswahl und Aufbau geeigneter Maßnahmen, Instrumente und Ansätze zur Förderung von Rückkehr und Zuzug.

Ansprechpartner

Sven Guntermann

Vereinsvorsitzender

„Generationen gehen gemeinsam“ (G3) e. V.

"Generationen gehen gemeinsam" (G3) e. V.
Kleine Ringstraße 25
03238 Finsterwalde

Wir machen mit, weil...

Auf einen Blick

Netzwerk in Zahlen

22
Initiativen
32
Netzwerktreffen
5
Brandenburger Kommunen, in denen wissenschaftliche Studien durchgeführt wurden
378
Gute Ideen (Tendenz steigend...)

Hintergrund

In den 1990er und 2000er Jahren wanderten viele Menschen aus den neuen Bundesländern ab – insbesondere ins frühere Bundesgebiet. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 1,5 Millionen Ostdeutsche, die nach der Wende fortgezogen sind, nun im früheren Bundesgebiet leben. In der Zeit von 1992 bis 2015 zogen etwa 527.000 Personen aus Brandenburg ins frühere Bundesgebiet, 256.000 zogen in die anderen neuen Länder.

Dies hat viele negative Folgen – auch über die Zeit hinaus – für Unternehmen, Zivilgesellschaft und den Erhalt von Lebensqualität und Infrastruktur.

Zurück in die Heimat: Ehemalige Brandenburger*innen als Potential

Mit den verbesserten Rahmenbedingungen –  insbesondere auf dem Arbeitsmarkt – erwägen mehr und mehr Brandenburger*innen eine Rückkehr in ihre Heimatregion. Und wie Untersuchungen zeigen, erfolgt dies trotz recht hoher Zufriedenheit in den Lebens- und Arbeitsbedingungen vor der Rückkehr. Familiäre und soziale Gründe stehen im Vordergrund der Rückkehrentscheidung.

Die Rückkehr ist in der Regel eine wohl überlegte, lang geplante Entscheidung – man kehrt ganz bewusst in die Heimat zurück. Und wer diesen bewussten Schritt unternimmt, verspürt dann oft auch das Bedürfnis seiner Heimatregion etwas zurückzugeben. Viele Rückkehrer*innen engagieren sich aus diesem Grund vor Ort. (Quelle: Leibniz Institut für Länderkunde 2012/2016 und Befragung des Netzwerkes 2018/2019 in Guben, Wittstock, Finsterwalde und Fürstenwalde/Spree).  Und nicht zuletzt werden durch die beruflichen und privaten Erfahrungen in anderen Regionen Deutschlands oder im Ausland auch neue Ideen in die Heimatregion mitgebracht. Menschen, die nach Brandenburg zurückkehren möchten, sind ein großes Potential für die Zukunft Brandenburgs, das genutzt werden sollte.

Landsehnsucht und Remote Work als aktuelle Trends für „Neu-Brandenburger“

Brandenburg ist zunehmend auch für Städter attraktiv, die aufs Land ziehen möchten. Gerade junge Familien erwägen einen Umzug. Die Gründe sind vielfältig – Natur, Ruhe, bezahlbarer Wohnraum als positive Faktoren und die gestiegenen Immobilienpreise und infrastrukturelle Engpässe als negative Faktoren werden in der Beratungspraxis als ausschlaggebende Kriterien genannt. Mit der zunehmenden Etablierung von Remote Work Modellen wird die Brücke zwischen Stadt und Land schmaler, da ein Umzug aufs Land in immer mehr Bereichen nicht mehr zwingend einen Jobwechsel erforderlich macht.

Konkrete Angebote und eine individuelle Beratung befördern die Entscheidung

Eine authentische Beratung kann Menschen, die zuziehen oder zurückkehren möchten, dabei unterstützen, ihren Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Eine individuelle Beratung, in der auf Augenhöhe Bedenken, Zweifel und Wünsche offen angesprochen werden können, beantwortet wichtige Fragen, beseitigt letzte Zweifel, unterstützt ganz praktisch und setzt damit oft den entscheidenden Impuls. Wichtig ist es auch, die Perspektiven aller Familienmitglieder im Blick zu haben, so dass jeder mit der Umzugsentscheidung am Ende zufrieden ist, und damit die Bleibechancen vor Ort steigen.

Die Unterstützung von Brandenburg-Interessierten hat dabei zwei Seiten. Zum einen die praktische Seite: Tipps für die Haussuche, Hilfe beim Schulwechsel oder auch Karrierestrategien bei regionalen Unternehmen werden
nachgefragt. Das ist die faktische Ebene, das„Was“.  Zum Zweiten ist da die psychologische Komponente, das „Wie“.  Hier stehen einfühlsames Zuhören, Mut zusprechen und Vertrauen schaffen im Vordergrund – sagen, was möglich ist, aber auch was nicht. Mit viel Feingefühl zwischen den regionalen Gegebenheiten und den Wünschen, die Menschen aus der Ferne mitbringen, zu navigieren – das ist die ganz große Stärke der Initiativen. Aus unserer Praxis setzt ein konkretes Angebot – Job, Haus, das passende soziale Netzwerk – oft den entscheidenden Impuls von „Brandenburg irgendwann“ zu „Wir machen das jetzt!“.

Wenn der Umzug dann einmal geschafft ist, sorgen Angebote des zukunftsgerichteten Miteinanders zwischen Immer-schon-Dagewesenen, Zugezogenen und Zurückgekehrten für eine schnellere soziale Anbindung vor Ort und machen damit das Wurzeln schlagen leichter.